“Phänomen/Robur-Fahrzeuge und Motoren aus Zittau” (1. Mai 2006 bis 29. August 2006)
Unsere Ausstellung befasste sich mit den Produkten aus Zittau, einem traditionsreichen Standort, an dem seit 1888 Fahrzeuge produziert wurden. Waren es anfangs vorwiegend Fahrräder, befassten sich die Phänomen-Werke schon vor dem 1. Weltkrieg mit der Herstellung von Kraftfahrzeugen. Neben Krafträdern und PKW gab es erste Entwicklungen auf dem Nutzfahrzeugsektor. Zunächst waren es Dreiradfahrzeuge, die besonders in den 1920er Jahren die Produktion bestimmten. Bekannt wurde damals das “Phänomobil”, das besonders bei der Motorisierung der Post eine wichtige Rolle spielte. Da diese Technik bald an ihre Grenzen bezüglich Geschwindigkeit, Sicherheit und Nutzlast stieß, wurde der erste Vierrad – Nutzkraftwagen “4RL” gebaut, den ebenfalls vorwiegend die Post einsetzte. Die letzte Vorkriegsentwicklung, der “Phänomen Granit 1500” bildete dann auch die Grundlage für die danach in der DDR gebauten Fahrzeuge “Granit 27”, “Garant 30K” und “Robur LO”. Ein Prototyp “D609” dokumentiert den vergeblichen Versuch, in den 1970er Jahren, eine neue, moderne Fahrzeuggeneration auf den Markt zu bringen. Charakteristisch für alle Serienfahrzeuge war der luftgekühlte Motor, der diese LKW auch für den militärischen Einsatz interessant machte. Die Motoren wurden in sehr vielen verschiedene Varianten auch als Stationär- und Industriemotor gebaut, so z. B. für Gabelstapler, Baumaschinen, Strom- oder Kühlaggregate. Eine große Stückzahl dieser Motoren wurde u. a. in Kühlwaggons für die ehemalige Sowjetunion eingebaut. Das Aus kam für dieses traditionsreiche Unternehmen nach 1990. Die Absatzmärkte im Osten brachen weg und ein versuchter Neuanfang in Form einer Kooperation mit der Fa. Klöckner-Humboldt-Deutz AG Köln scheiterte an der mangelnden Nachfrage.