“Auf allen Vieren” – Historische Nutzfahrzeuge mit Allradantrieb (2. Dezember 2008 bis 30. April 2009)
Aus unserem Vereinsbestand von fast 30 allradgetriebenen LKW präsentierten wir in der Ausstellung mit 15 Exponaten ein breites Spektrum allradgetriebener Nutzfahrzeuge aus sieben Jahrzehnten, überwiegend sächsischer Fertigung. Der Allradantrieb für Nutzfahrzeuge wurde entwickelt, um auch bei schwierigen Bodenverhältnissen und Glätte sicher an sein Ziel zu gelangen. Es verwundert daher nicht, dass frühe allradgetriebene Nutzfahrzeuge in erster Linie im Dienst des Militärs standen. Bereits zwischen beiden Weltkriegen war diese Antriebsart technisch weit gereift und praxistauglich, jedoch auch teuer und anfällig. Auch in den Anfangsjahren der DDR war der Allrad-LKW noch vorwiegend dem militärischen Einsatz vorbehalten. Nur in geringem Umfang waren Feuerwehren oder Baufahrzeuge mehrachsig angetrieben. Erst mit der Entwicklung des “IFA–W50”, der ab 1965 in Ludwigsfelde produziert wurde, setzte sich Allradtechnik auch im zivilen, vornehmlich landwirtschaftlichen Sektor durch.
Die Sonderausstellung zeigte u. a. einen LKW “Opel Blitz 6700 A” mit Hinterachs- und zuschaltbarem Vorderachsantrieb. Der Fahrer kann bei diesem Fahrzeug zwischen zwei Übersetzungsgruppen wählen, nicht jedoch die Achsen zusätzlich sperren. Auch bei dem gezeigten LKW “G5” werden im Normalfall beide Hinterachsen angetrieben, während die Vorderachse nach Bedarf zugeschalten werden kann. Dem Fahrer ist es möglich, zwischen zwei Übersetzungsgruppen zu wählen. Die Achsen können nicht zusätzlich gesperrt werden. Die relativ geringe Reifengröße und die hintere Zwillingsbereifung begrenzen die Geländetauglichkeit des Fahrzeugs. Im Falle des gezeigten LKW “W50-LA” wird im Normalfall nur die Hinterachse angetrieben. Der Fahrer kann nach Bedarf den Allradantrieb zuschalten und zusätzlich das Zentraldifferenzial und die Hinterachse sperren.